Hörsturz - neue Erkenntnisse
Früher galt ein Hörsturz, also eine plötzlich auftretende Hörminderung ohne erkennbare Ursache, als Notfall.
Übereiltes Handeln ist jedoch nach heutiger einhelliger Auffassung nicht mehr erforderlich.
Eine sofortige Krankenhauseinweisung ist nicht mehr nötig.
Entgegen bisheriger Meinungen sollte man bei einer geringen Hörminderung 24 bis 48 Stunden abwarten ob nicht eine Besserung durch Selbstheilung eintritt. Während dieser Zeit rät der Deutsche Berufsverband der HNO-Ärzte zu ausreichendem Schlaf, Ruhe und einem Verzicht auf Alkohol und Nikotin.
Tritt danach keine Besserung ein sollte ein HNO-Arzt aufgesucht werden, der dann ggf. als Behandlungsmaßnahme hoch dosiertes Kortison oder eine durchblutungsfördernde Infusionstherapie einsetzt. Außerdem gibt es weitere, privat zu bezahlende Therapien, die jedoch laut IGel-Monitor umstritten und gegebenenfalls nutzlos sind.
Auch einige Wochen nach dem Hörsturz sollte man möglichst Ruhe bewahren, da der Hörsturz auch in dieser Zeit noch selbstständig verschwinden kann. Wenn die Hörminderung jedoch weiterhin bestehen bleibt sollte ein Hörakustiker aufgesucht und die Notwendigkeit eines Hörsystems in Erwägung gezogen werden.
Fazit: Ruhe bewahren – Geldbeutel schonen !
(LK (05.04.2017))
(Quelle: Hör-Spektrum 1/2017)